Rehkitzrettung Vier- und Marschlande e. V.

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Herzlich willkommen

Auf unserer Internetseite stellen wir die Arbeit der Rehkitzrettung in den Vier- und Marschlanden im Südosten Hamburgs vor. Diese Seite soll einen Einblick in unsere Arbeit, unseren Verein und die verschiedenen Einsätze im Jahr bieten.

In den weiten Feldern und Wiesen liegt ein verborgenes Wunder der Natur – die jungen Rehkitze. Mit Herz und Leidenschaft setzen wir uns für die Rettung der Rehkitze ein. Dabei arbeiten wir ehrenamtlich Hand in Hand mit Landwirten, dem Hegering und freiwilligen Helfern, um die Kitze vor den Gefahren der Mähsaison zu bewahren.

Jeder kann ein Rehkitzretter werden! Ob durch aktive Mithilfe bei Rettungsaktionen oder Spenden – jede Unterstützung zählt.

Unser Verein

Im Jahr 2023 starteten wir unter der Schirmherrschaft des Hegerings Vier- und Marschlande unsere erste Saison als Rehkitzretter. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

29 Einsatztage -- 1390,19 Hektar -- auf 329 Feldern -- 162 Rehkitze

Im Anschluss an die Saison 2023 gründeten wir den gemeinnützigen Rehkitzrettung Vier- und Marschlande e. V. Folgt uns bei Facebook !

Unsere Einsätze

Dank der Unterstützung und dem Einsatz vieler Helfer konnten wir bereits unzählige Kitze retten und ihnen einen guten Start ins Leben sowie ein sicheres Zuhause in der Natur bieten. Unsere Fotogalerie bietet einen Einblick in unsere Arbeit.

Saisonstart 01.05.2024

31 Einsatztage -- 1810,63 Hektar -- auf 427 Feldern -- 168 Rehkitze -- 12 Junghasen -- 3 Fasanengelege für den Landwirt markiert

Spenden

Unsere Arbeit ist 100% ehrenamtlich und finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Für die Beschaffung und Wartung unserer Drohnen als Arbeitswerkzeuge sowie für den Erwerb von Kisten, Handschuhen und weiterem Zubehör freuen wir uns über Eure Spende!

Spenden könnt ihr direkt auf unser Konto IBAN DE83 20190109 0012 062731 bei der Volksbank Raiffeisenbank eG (BIC: GENODEF1HH4) direkt per Paypal an info@rehkitzrettung-vum.de oder nutzt den Button

Häufig gestellte Fragen

Weshalb machen wir die Rehkitzrettung?

Die Rehkitzrettung ist eine wichtige Maßnahme, um die Rehkitzmutter (Ricke genannt) zu schützen, die in der hohen Vegetation von Wiesen und Feldern Zuflucht sucht, um ihre Kitze dort zu setzen. Kitze, Du hast richtig gelesen. Rehkitze sind nicht immer Einzelkinder. Rehe können ein bis drei Kitze zur Welt bringen, wobei Zwillinge am häufigsten vorkommen. Die Anzahl der geborenen Kitze kann von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter das Alter und die Gesundheit der Ricke sowie die Umweltbedingungen.

Rehkitze sind mit einem Instinkt ausgestattet, der als Drückverhalten bekannt ist. Bei Gefahr pressen sie sich eng an den Erdboden, anstatt zu fliehen und bleiben in dieser Haltung unbeweglich. Selbst aus nächster Nähe ist es oft schwierig, ein Kitz zu entdecken. Du kannst direkt davor stehen und siehst es nicht! Erst wenn Du die Grashalme etwas auseinander wuschelst und durch den Drohnenpiloten direkt hingeleitet wirst, entdeckt man es. Erst nach mindestens zwei Wochen entwickeln die jungen Rehe den Instinkt zur Flucht.

Warum beschützt die Ricke das Kitz nicht?

Nachdem die Ricke ihr Junges gesäugt hat, zieht sie sich zurück, um es vor potenziellen Gefahren zu bewahren. Aufgrund ihres schwachen Geruchs in den ersten Lebenswochen bleiben die Rehkitze für Raubtiere nahezu unsichtbar, was auch erklärt, weshalb selbst Hunde sie nicht erschnüffeln können. Nur zum Stillen und Säubern kehrt die Ricke zu ihrem Nachwuchs zurück.

Darf man Rehkitze streicheln?

NIEMALS! Die natürliche Geruchsarmut der Rehkitze ist ihr Schutzmechanismus. Eine menschliche Berührung überträgt Fette und Schweiß auf das Jungtier, was zur Folge haben kann, dass es von der Ricke abgelehnt wird. Dies mindert die Überlebenschancen des Kitzes erheblich. Daher ist es essentiell, bei der Rettungsarbeit stets Einweghandschuhe zu verwenden und das Kitz ausschließlich mit Gras zu berühren.

Wie läuft eine Rehkitzrettung ab?

Der Landwirt nimmt Kontakt zu uns auf und erteilt die Information, welche Flächen gemäht werden sollen.

Unser ehrenamtlicher Einsatzleiter koordiniert die Einsätze und den Bedarf an Helfern.

Morgens um 04:30 Uhr treffen sich der Pilot, die Helfer und ggf. Landwirte oder Pächter (letztgenannte, da diese das Gebiet gut kennen und Auskünfte über Gräben, Zuwegungen und Unwegsamkeiten erteilen können).

Wenn der Drohnenpilot die Wärmebilddrohne startet, machen sich die Helfer ebenfalls startklar. Handschuhe, verschließbare Kisten, Kescher und ein Hinweisschild, das später auf der Kiste angebracht wird (auf diesem steht, dass die Kiste von der Rehkitzrettung dort positioniert wurde).

Dann werden die Felder und Wiesen mit der Drohne abgeflogen. Die Flugrouten sind meistens bereits im Programm der Drohne hinterlegt, so dass der Pilot und ein Helfer am Monitor sich auf Wärmesignatur konzentrieren können, die sich meist nur als minimaler, kleiner, weißer Punkt abzeichnen.

Jede Wärmesignatur wird überprüft. Mal ist es ein ausgewachsener Hase, der von der Drohne aufgescheucht wird, mal sind es Enten oder andere Bodenbrüter, die es sich im hohen Gras gemütlich gemacht haben und manchmal sind es Junghasen oder Rehkitze, die vor dem Mähen von der Fläche gerettet werden.

Die Helfer (auch liebevoll Läufer genannt) starten mit ihrem Equipent ins Feld oder auf die Wiese und werden von den Piloten über Funkgeräte geleitet zur Wärmesignatur geführt.

Dort angekommen sichert ein Läufer das Kitz (je nach Situation wird abgewogen, ob es mit dem Kescher gesichert wird), der zweite Läufer zieht die Handschuhe an, füllt die mitgebrachte Box mit etwas Grasabriss, nimmt ein Büschel Gras in beide Hände und berührt ausschließlich damit das Kitz, während er es vorsichtig in die Box legt.

Die Box wird mit einem Deckel fest verschlossen, damit weder das Kitz raus, noch ein Raubtier (Fuchs, Marderhund o. ä.) oder die Ricke an das Kitz heran kommt. Dies würde das Kitz unnötig gefährden.

Die Helfer stellen die Box mit dem Kitz in den Schatten am Rand der Wiese, markiert den Standort in einer App, damit sowohl der Landwirt, als auch die Helfer wissen, so die Kiste steht und befestigt ein Hinweisschild am Deckel, damit Passanten die Tiere nicht befreien.

Nachdem die Wiese oder das Feld gemäht ist, wird das Kitz umgehend in geschützter Umgebung ausgesetzt.

Da Rehkitze einen unverkennbaren Laut von sich geben, findet die Ricke ihr Junges schnell und versorgt es umgehend wieder.

Was braucht man für die Rehkitzrettung?

Um Kitze effektiv vor dem Mähtod schützen zu können, ist an allererster Stelle das Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfern erforderlich. OHNE sie geht es einfach nicht! Diese Helfer müssen bereit sein, ihre Zeit und Mühe zu investieren, oft auch nachts, um weite Strecken zu durchsuchen und so die Kitze zu retten.

Hinzu kommt dann eine sehr kostspielige Ausrüstung wie Drohnen mit Wärmebildkameras, zahlreiche Ersatzakkus, Kisten mit Deckeln, Kescher, Handschuhe und zu guter Letzt wollen wir die große Kanne Kaffee und den einen oder anderen Keks nicht vergessen.

Warum wir zu nachtschlafender Zeit auf den Feldern stehen?

Weil die Kitze ohne uns getötet, verletzt oder verstümmelt werden und von den Jägern erlöst werden müssen. Die Frage ist also ganz einfach zu beantworten: "Weil wir Tierschützer sind!"